Klimaneutralität bei Invest und Geld

Die Vortragsreihe „Klimanotstand München“ widmet sich diversen inhaltlichen Themen, die Handlungsräume für Klimaschutz in München und anderweitig darstellen. Der Stadtrat München hatte Ende 2019 den Klimanostand ausgerufen – und in den Vorträgen die Konsequenzen in den verschiedenen Themen untersucht. So wurden Kohleausstieg, unnötiger Erdgas-Einstieg, Geothermie, Mobilitätswende, Photovoltaik und Stadtwachstum debattiert, für das Thema Divestment wurden Katja George von 350.org Berlin und Johannes Engelhaupt von fossilfree München für einen Vortrag gewonnen.

In weiteren Vorträgen folgt klimaneutrales Bauwesen (13.7.), Automobilität (22.7.), die Münchner Klimaschutzstrategie (29.7.), Frischluftschneisen in München (9.9.). und die Bedeutung und Konsequenz der erfolgreichen Klimaklage vor dem Bundsverfassungsgericht  vom April 2021 thematisiert.

Anmeldung zu diesem und weiteren Vorträgen hier.

„Geld regiert die Welt“ ist ein bekanntes Sprichtwort – Geld spielt auch sowohl bei der Energiewende und den dafür notwendigen Investitionen aber auch bei der Finanzierung und Beteiligung an fossilen Projekten eine zentrale Rolle. „München klimaneutral bis 2035“. Das hat der Stadtrat beschlossen und sogar den „Klimanotstand für München“ – dem müssen nun Taten folgen!

Im internationalen Klimavertrag „Paris“, 2015, haben die Staaten der Welt das Ziel vereinbart, dass die Erderhitzung nicht über +1,5^oC gegenüber vorindustriellen Zeiten steigen solle. Dazu sind global – aber auch in München – erhebliche Anstrengungen von Nöten.

Die internationale Divest-Bewegung hat längst Staaten, Universitäten, Städte ergriffen – sie alle reduzieren ihre CO₂-Emissionen erheblich. Doch was tut München? Investiert in größtmögliche CO₂-Schleudern, etwa bei der Erdöl-/Erdgas-Förderung in der Nordsee oder ein neues Erdgas-Großkraftwerk im HKW Nord – zusammen sind das 85% des ganz München noch zur Verfügung stehenden „CO₂-Budgets“. Und beim Geld? Jetzt wird eine neue „Nachhaltigkeitsanleihe“ der Stadt aufgelegt – ohne Zweckbindung für Nachhaltigkeits- oder Klima-Projekte, ohne Klimaneutralitätsprüfung, für institutionelle Großanleger. Nichts anderes als zusätzliches Geld für den allgemeinen städtischen Haushalt – klassisches „Greenwashing“ also.

Was bedeutet das nun für Bürger:innen und staatliche Ebenen wie Kommunen? Welche Konsequenzen muss die Stadt München insbesondere nach dem Klimanostand angesichts von Investitionen in die Öl und Gasfördergesellschaft „Spirit Energy“ ziehen?

Katja George von 350.org Berlin zeigt in ihrem Vortrag, warum es Divestment braucht, was dadurch passiert und welche globalen Auswirkungen Divestment nach sich ziehen (kann).

Der Vortrag von Katja George, „Die Divestmentbewegung – weltweit und in Deutschland“ in Folien ist hier abrufbar (PDF)